ERWARTUNGEN
Die MikroPhilharmonie spielt unter ihrem Dirigenten Joachim Harder große sinfonische Literatur als fesselnde Kammermusik in Besetzungen für 15-20 Musikerinnen und Musiker. Ihr Programm ERWARTUNGEN enthält neben der Coriolan-Ouvertüre von Beethoven das Cellokonzert von Robert Schumann mit der Solistin Janina Ruh und die 9. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch.
Diese Sinfonie war 1945 nach dem Sieg der Roten Armee über Hitlerdeutschland als pompöse Siegessinfonie erwartet worden. Der Komponist schrieb stattdessen ein Werk mit unterhaltsam-virtuosem Charakter in beinahe klassischem Stil. Aber auch die für ihn typische Ironie und Melancholie kennzeichnen das rasante viersätzige Werk. Robert Schumann war ein Meister des Liedes. Das ist auch in seinem Cellokonzert zu spüren. Das Soloinstrument singt vom ersten bis zum letzten Moment, Lyrisches, Aufgeregtes, Inniges. Wie gemacht für die Solistin Janina Ruh, die als Doppelbegabung auch Sängerin ist. Beethoven verklanglicht in seiner Ouvertüre zu Collins Trauerspiel „Coriolan“ den Gegensatz zwischen dem brutalen römischen Feldherrn mit seinen Stimmungsschwankungen und dem inständigen Flehen der römischen Frauen, die ihn daran hindern wollen, seine Vaterstadt Rom zu zerstören.
Um 19 Uhr sprechen Dirigent und Solistin über die Werke des Programms.